Unter dem ganzheitlichen Ansatz versteht man in Europa die Arbeit mit Körper, Geist (Denken) und Seele. Die Energetische Psychologie erweitert diese Triade der Betrachtung der menschlichen Gesundheit um die feinstoffliche Komponente.
Medizin und Psychologie standen in den letzten Jahrhunderten immer wieder vor der Herausforderung umzulernen, sich neu aufzustellen:

• Es ist noch nicht lange her, da hat kein Mediziner oder Physiotherapeut über Faszien gesprochen. Der menschliche Organismus wurde im Wesentlichen als Zusammenspiel von Knochen, Muskeln, Sehnen und Gefäßen gesehen mit dem Add-on neuronale Verarbeitung und Psyche.
• Es ist noch nicht lange her, da war die Osteopathie noch nicht etabliert.
• Es ist noch nicht lange her, da war die Bedeutung der Bakterienkultur im Darm für körperliches und seelisches Wohlbefinden unbekannt.

Energetische Psychologie erweitert das Spektrum

Energetische Psychologie beschäftigt sich mit zusätzlichen, feinstofflichen Einheiten. Spannend ist, dass dieses Zusätzliche nicht neu ist. Die Traditionelle chinesische Medizin (TCM) arbeitet seit Jahrtausenden damit – z.B. über die Akupunktur – und wird heute auch im Westen von vielen Medizinern ergänzend angeboten. Die Internationale Gesellschaft für Chinesische Medizin e.V.  veröffentlicht regelmäßig einen Newsletter über aktuelle Studien zum Erfolg von Akupunkturmaßnahmen.
Weitere feinstoffliche Elemente in Bezug auf die menschliche Gesundheit werden offenbar, wenn Du an den Erfolg schamanischer Arbeit in vielen Kulturen dieser Erde denkst.

Wie lässt sich dieses `Energetische´
für Dich greifbarer machen?

Du kennst das Gefühl, wenn Du spürst, dass Dir jemand im Rücken steht, obwohl Du ihn nicht sehen kannst und auch nicht gehört hast, dass jemand sich Dir genähert hat. Du hast diese Tage, an denen Du Dich geschlaucht fühlst und Kleinigkeiten Dich aus dem Konzept bringen können – an denen Dir die Kraft fehlt für Dinge, die Du sonst mit links wuppst. Und Du spürst spontan Antipathie oder Sympathie in der Nähe von Menschen, obwohl Du von ihnen noch gar nichts wissen kannst.

     Schließe Deine Augen, reibe Deine Handflächen aneinander und halte sie außenschulterbreit voneinander entfernt. Die Handflächen schauen sich dabei an. Nun nähere die Handflächen (mit geschlossenen Augen) langsam aneinander an. Ab welchem Annäherungs-Abstand kannst Du eine Wärme, ein Kribbeln, ein elektromagnetisches Feld zwischen Deinen Händen wahrnehmen?

Damit beschäftigt sich Energetische Psychologie

Jeder Therapeut wird seine eigene Auswahl treffen an feinstofflichen Systemen wie Meridianen (Leitbahnen der Lebensenergie in der Traditionellen Chinesischen Medizin), Chakren (Energiezentren nach indischer Lehre), Aura (Energiekörper-Schichten) oder Qi (Lebensenergie nach chinesischer Lehre), mit denen er sich gut auskennt.

In diesem Blog möchte ich mich auf die Arbeit mit den Meridianen konzentrieren. Mit diesem System beschäftigt sich die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) seit Jahrtausenden über z.B. Akupunktur und Akupressur.  Die Akupunkte  liegen entlang eines Meridians oder sind Anfangs- oder Endpunkt eines Meridians.
Bei der Energetischen Psychologie werden die Akupunkte nicht mit Nadeln stimuliert, sondern durch Klopfen (`Tapping´ mit zwei oder mehr Fingern).

Es gibt erste naturwissenschaftliche Versuche, diese Energieleitbahnen nachzuweisen und darzustellen:

• Darstellung von eingefärbten, dünnen Linien entlang der `Meridiane´ durch Injektion eines speziellen Farbstoffes (Primo Vascular System)
• Darstellung und Vergleich durch Injektion radioaktiver Substanzen (ein Bericht über den Versuchsaufbau findet sich z.B. auf Shiatsu Austria)
• Kritische Auseinandersetzung zur thermografischen Darstellung von Gerhard Litscher 2005

Diese sind allerdings nicht allgemein anerkannt - da darf man auf künftige Forschungsergebnisse gespannt sein.

Das Meridian-System

Du kannst Dir die Meridiane wie zusätzliche Leitbahnen im menschlichen Körper vorstellen. Zusätzlich zu Nerven und dem System des Blutkreislaufes. Diese Leitbahnen leiten Energie und damit indirekt Information an bestimmte Bereiche im Körper weiter - ähnlich einem Bewässerungssystem in der Landwirtschaft: Entlang einer dieser Leitbahnen kann wenig Energie fließen und sie gleicht eher einem Rinnsal oder es liegt eine gute Energieversorgung in Form eines Flusses vor. Stell Dir vor, dass dieses Kanalsystem verzweigt ist: Es kann zu Stauungen kommen oder ein Damm kann reißen und aus der Leitbahn wird ein gefährlich reißender Strom.
Das Ideal wäre, alle Regionen gleichmäßig zu bewässern, also ein gut ausgeglichenes Energiekanalsystem zu haben. Die Meridiane stehen dann in einem ausgeglichenen Verhältnis zueinander. Das fühlt sich sehr gut an. Stell Dir vor, alle Organe, alle Zellen arbeiten in Topform und ausgeglichen miteinander. Kein Muskel ist überstrapaziert und keine Faszie ist verklebt. Das fühlt sich sehr gut an.
Die Idee ist also, dieses Energieleitbahnen-System mehr und mehr in Harmonie zu bringen. In Ausgleich.

Sind wir seelisch nicht im Lot ist auch unser Meridian-System nicht in Lot.
Daran lässt sich ansetzen und die Energetische Psychotherapie macht sich genau das zunutze mit Klopfpunkt-Verfahren. Kinesiologie hat zusätzlich das Instrument Touch for Health zur Verfügung.

Kurze Historie zu Klopfpunkt-Verfahren

Bereits in den 1970 er Jahren erzielte der klinische Psychologe Dr. Roger Callahan erste beeindruckende Erfahrungen bei der Behandlung von Phobien durch das Beklopfen eines Meridianpunktes. Callahan forschte weiter und entwarf die Thought Field Therapy (TFT).

Daraus entwickelten sich in den 80er Jahren verschiedene Klopfpunkt-Verfahren unter dem Oberbegriff `Energetische Psychologie´.  Die wohl bekannteste Form aktuell ist die EFT (Emotional Freedom Techniques) und wurde von dem US-Amerikaner Gary Craig entwickelt. Er vereinte Elemente des NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren), der Kinesiologie und der Meridianlehre aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).
EFT wird weltweit mit Erfolg von Therapeuten genutzt und als Selbsthilfemethode weitergegeben und gelehrt.
Weitere Klopfpunktverfahren findest Du unter Namen wie Meridian-Energie-Technik (EMT) oder Emotionales Selbstmanagement (ESM).

In der Regel handelt es sich dabei um standardisierte Klopfpunkt-Abfolgen. Im Gegensatz dazu kann Dir Deine Therapeutin mittels Kinesiologie individuell passende Klopfpunkte ermitteln und mitgeben.

Verbindung zur Psychologie

Eingangs habe ich von der Triade Körper, Geist und Seele gesprochen. Ist diese Triade im Einklang, wirst Du die Belastungen im Außen gut abfedern können. Ist ein Teil der Triade angegriffen, kann es lohnend sein, über einen anderen Bestandteil der Triade eine Stabilisierung anzustreben. Ein einfaches Beispiel wäre hier: sich durch eine Massage (Körper) zu entspannen (Geist, Seele). Oder durch ein entlastendes Gespräch (Seele), den Körper zu beruhigen, der vielleicht gerade vor lauter Anspannung zittert nach einem Schockerlebnis. Du siehst, hier könnte ich viele Beispiele aufzählen. Die Wechselwirkungen `funktionieren´, egal auf welcher Seite Du den Hebel ansetzt.
Psychische Erlebnisse und Zustände zeitigen verschiedene körperliche Symptome und genauso haben psychische Erlebnisse und Zustände einen individuellen Einfluss auf das Energetische System.

So kann es sein, dass jemand, der z.B. an Ärger und Wut leidet, ein Ungleichgewicht im Funktionskreis (Meridian) Gallenblase aufweist. Bei jemandem, der unter Angst leidet, wird sich vermutlich u.a. ein Ungleichgewicht im Funktionskreis (Meridian) Magen zeigen. Versteht sich der Therapeut auf seine Arbeit und gleicht parallel zum Gespräch diesen Funktionskreis aus, wird der Klient leichter aus seinem Reaktionsmuster Ärger/Wut oder Angst finden können, da der Energie-Kreislauf Rückmeldung an Körper und Geist gibt: „Ich befinde mich in Ausgleich, wenn ich mit XY (meinen Aufregern, Triggern, meiner Angst) zu tun habe.“

Das schöne dabei ist, das unser System ungemein lernfähig ist und genauso, wie der eine vielleicht bisher immer mit Magenschmerzen auf belastende Situationen reagiert (und parallel dazu auch sein energetisches System immer eine ähnliche Gewohnheit zu reagieren zeigt), kann der andere bereits gelernt haben, nicht mehr mit diesem Muster zu reagieren. Und genauso kann der nächste rasch erlernen, nicht mehr mit dieser spezifischen Angst zu reagieren, nach dem sein Energetisches System neu gelernt hat, mit der angstauslösenden Situation in Resonanz zu gehen und gut damit umgehen zu können.

Viele Therapeuten weltweit erleben und beschreiben die ausgesprochene Effektivität von angewandter Energetischer Psychologie in ihrer Arbeit mit Ängsten, Zwängen, Blockaden, Persönlichkeitsentwicklung, Stress, Ärger u.v.m.

Es wäre schade, diese Erkenntnisse und Erfahrungen in der Arbeit mit KlientInnen außen vor zu lassen.
Der Benefit überwiegt bei weitem die Zurückhaltung, die Du bisher vielleicht gegen `Unbekannt´ gehabt hast.
Fühle Dich gut informiert.
Steig womöglich tiefer ein über weiterführende Literatur oder Online-Selbsthilfe-Kurse.
Oder erlebe die Möglichkeiten und die Wirksamkeit der Energetischen Psychotherapie direkt bei einem Therapeuten Deiner Wahl.
Und wie in jedem Fachgebiet gilt: such Dir gute Praktiker aus.

Herzlich Christina

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